Schwangerschaft gemeinsam erleben

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Schon lange begleiten Männer ihre schwangeren Frauen zu den Vorsorgeuntersuchungen. Für viele ist das die kleine Auszeit, in der sie sich gemeinsam schwanger fühlen und dann auch über ihre Sorgen und Wünsche rund um die Schwangerschaft reden können. 

Männer bei Vorsorgeuntersuchungen 

Will ein Mann seine Partnerin zur Vorsorgeuntersuchung begleiten, dann sollte er wissen, dass er kein Anrecht auf eine Freistellung bei der Arbeit hat. Sicherlich gibt es Chefs, die den Wunsch verstehen und auch mal ein Auge zudrücken. Jedoch sollte im Interesse aller, der Termin der Vorsorgeuntersuchung möglichst mit der Arbeitszeit des werdenden Vaters abgestimmt werden. Damit der werdende Vater planen kann, sollte er mit rund 10 Vorsorgeuntersuchungen im Laufe der Schwangerschaft rechnen, wobei die erste um die 7 Schwangerschaftswoche stattfindet. Auf den ersten Blick mag es sich um sehr viele Untersuchungen handeln. Diese haben jedoch den Sinn, dass Ärzte und auch Hebammen mögliche Risiken für die Mutter und das ungeborene Kind sehr früh entdecken und wenn es nötig ist, eine Behandlung rechtzeitig anstossen können. Ab der ersten Vorsorgeuntersuchung bekommt die werdende Mutter einen Mutterpass, den sie stets mit sich führen sollte. Zwischen der neunten und zwölften Schwangerschaftswoche wird die erste von drei Ultraschall-Untersuchungen eingeplant. Dies ist meist für den Mann das erste Highlight, denn dann kann er je nach Qualität des Ultraschallbildes sein Kind das erste Mal sehen. Vielen Männern wird erst beim Anblick dieses Bildes bewusst, dass im Bauch der Frau das gemeinsame Kind heranwächst. Meist entsteht genau in diesem Augenblick die erste emotionale Bindung zum Baby. 

Bei der Geburt dabei oder lieber nicht? 

Jeder werdende Vater muss sich früher oder später die Frage stellen, ob er bei der Geburt des gemeinsamen Babys dabei sein möchte. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein und sich ernsthaft zu fragen, traut man sich das wirklich zu. Eine Geburt ist kein Spaziergang und ein Vater, der panisch reagiert, ist weder der Mutter noch dem Personal im Kreissaal eine echte Hilfe. Des Weiteren muss natürlich auch klar sein, ob die werdende Mutter möchte, dass der Mann bei der Geburt dabei ist. Als Paar sollte man sich also frühzeitig mit dem Thema beschäftigen und das Für und Wider genau gegeneinander abwägen. Auf keinen Fall sollte sich einer der beiden zu etwas gedrängt fühlen, was er/sie nicht möchte. Ein Mann sollte sich auf keinen Fall dafür schämen, dass er das Blut und das Fruchtwasser nicht sehen kann oder dass er es nicht erträgt, wenn seine Partnerin unter den Wehen leidet. Bei Frauen ist es ähnlich, die einen schätzen die Anwesenheit des Partners, auch wenn er nicht wirklich was tun kann und die anderen möchten den werdenden Vater auf keinen Fall dabei haben. Einer der wesentlichen Gründe ist sicherlich der, dass Frauen Angst haben, dass der Mann bedingt durch die Bilder bei der Geburt, der Frau später nie wieder unbefangen begegnen kann, denn eine Entbindung ist ein entscheidendes Erlebnis. Sind sich beide einig, dass der Vater bei der Geburt dabei sein soll, dann sollte das Paar sich rechtzeitig um einen Geburtsvorbereitungskurs kümmern. Hier lernen beide, wie die Geburt abläuft und mit welchen Möglichkeiten der Vater seiner Partnerin helfen kann.

  

Bildquelle: dw-lifestylefotografie / pixabay.com